Andacht
Der Wahrheit ins Auge sehen!
Familienglück! Bis zu dem Tag, an dem dieser schreckliche Unfall passiert
ist. Wir hatten nur noch wenige Kilometer bis zum Urlaubsort. Ein
entgegenkommendes Fahrzeug rammte uns. Schuld war der andere.
Alkohol! Meine Frau, Mutter von drei Kindern, starb wenige Tage später
im Krankenhaus an den Folgen innerer Verletzungen. Es war ihr Geburts-
tag! Die Kinder wollten ihrer Mutter die selbstgebastelten Geschenke
überreichen, als ich sie vertrösten musste ... gerade hatte ich den Arzt und
die Krankenschwester verständigt. Es war ein besonderer Schmerz für die
Kinder, als sie vom Tod ihrer Mutter erfuhren. Aber das Weinen war kurz.
Vor ihrem Tod hatte Mutter einmal gesagt: »Meine Beerdigung soll keine
Trauerfeier sein. Es gib ja im Grunde nichts zu trauern.«
Kurz vor der Beisetzungsfeier gingen unsere Blicke über die vielen
Blumen und Kränze. Plötzlich flüsterte Sabine: »Vati, was auf der
Schleife steht, das kann ich singen.« Und unbekümmert begann sie.
»Von allen Seiten umgibst du mich, o Herr.« Der Tag der Beerdigung
war trotz der Trennung vom starken Trost Jesu durchdrungen. Ich habe
viele kennen gelernt, die am Sterbebett ihrer Lieben den wunderbaren
Trost Gottes erfahren haben. Sie haben erlebt, was Gott in der Heiligen
Schrift sagt: »Wie einen, den seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten«
(Jesaja 66,13).
Aber was ist, wenn wir selbst durch das Tor der Ewigkeit müssen?
Wer gibt uns Trost und Kraft? Wer Licht, wenn alles dunkel wird? Es ist
der Vater der Erbarmungen und der Gott allen Trostes, der uns tröstet (2.
Korinther 1,4). Woher kommt es aber, dass wir die Entsetzlichkeit des
Sterbens nicht ertragen können? Weil Hoffnung fehlt? Weil uns hinter
dem Vorhang der Ewigkeit das grauenhafte dicke Fragezeichen anstarrt?
Wie wollen wir sterben? Wie vor die Augen eines ewigen und heiligen
Gottes treten, der uns gemacht hat?
Christen bezeugen: 1. Wir haben erkannt, dass Jesus Christus allein
für uns der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Ohne ihn ist alles
sinnlos. Ohne Gottes gnädiges Eingreifen in unser Leben, bleiben wir
rettungslos verloren für immer! Ohne die rettende Hand Jesu zu
ergreifen, bleiben wir die ewig Betrogenen. An den Tod gekettet, siechen
wir dahin. 2. Wir sind umgekehrt, haben uns vor Christus schuldig
bekannt und unseren Sinn geändert. Und das nennt Gott Buße. Jesus
Christus hat uns alle Schuld vergeben. 3. Wir haben uns Jesus Christus
anvertraut, denn er sagt: »Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer
an mich glaubt, wir leben, auch wenn er gestorben ist« (Johannes 11,25).
Mit dieser Gewissheit lässt es sich leben und sterben!
Manfred Paul